Hans Jürgen Wiegleb gibt hier einen kleinen Vorgeschmack auf sein Expertenwissen: Prachtvolle Perlketten und mit Perlen verzierte Schaugegenstände zeugen von der Suche nach diesen organischen Edelsteinen im heimischen Raum. Besonders die Perlen aus der Weißen Elster im Vogtland in Sachsen und den Heideflüssen in Niedersachsen haben jahrhundertelang reiche Ernte getragen. Die Produzentin der Perlen, die Flussperlmuschel, hatte und hat dort ihren Lebensraum.

Die unter Naturschutz stehende Flussperlmuschel (Margaritifera Margaritifera) ist selten geworden, denn sie liebt reine kalkarme Gewässer und hat ihre Heimat in ungestörten Flüssen der Lüneburger Heide, dem Bayerischen Wald, Fichtelgebirge und im Vogtland. Die Muschelart kann 60 bis 80 Jahre alt werden und Perlen erzeugen.

Die Perlensuche in Sachsen hat seit 1445 unter Kurfürst Friedrich II Tradition, er vergab eine solche Lizenz. Perlen gehörten zum Bergregal. Von der Quelle der Weißen Elster bis vor Plauen wurden Flussperlmuscheln mit Perlen gefunden. Fundpunkte von Perlen in Sachsen sind das Einzugsgebiet der Weißen Elster, die Flöha bei Olbernhau, der Waldbach in der Lausitz, die Polenz bei Bad Schandau, die Triebisch bei Gillenburg und der Wiesenburger Bach bei Zwickau.

Das Perlensuchen in der Lüneburger Heide hatte in früheren Jahrhunderten Tradition und man findet in den Museen noch viele Schaustücke mit Perlen und Perlstickereien. Das Perlmutt der Schalen wurde ebenfalls verarbeitet und man hat die Muschel als Nahrung verzehrt.

Erfahren Sie noch mehr über Perlen und deren Herkunft im Fachvortrag von Hans Jürgen Wiegleb am 2. September um 11.30 Uhr auf der MIDORA Leipzig.